Patienteninformation
 




Der Bandscheibenvorfall

 

  • Info: Bandscheiben sind eine Art "Gummipolster", das sich zwischen den einzelnen Wirbelkörpern der Wirbelsäule befindet. Im Röntgen-CT weist ca. jeder 3. Erwachsene einen leichten Bandscheibenvorfall in der unteren Wirbelsäule als Zufallsbefund auf. Dies ist zunächst einmal bedeutungslos. Ca. 30 % aller Menschen erleiden einmal oder mehrmals im Leben akute Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule oder des großen Beinnerves (Ischiasnerv, "Ischias"). Oft (bis in 90% der Fälle) steckt ein chronische Bandscheibenverschleiß dahinter, der jedoch meist von harmloser Natur ist.
    Manchmal treten jedoch weitere Symptome auf: Gefühllosigkeit, Lähmungen, Störungen der Blasen- und Darmfunktion. Dies sind Zeichen eines schweren Bandscheibenvorfalles und signalisieren Gefahr, denn es droht eine Querschnittslähmung. Hier ist eine rasche Operation oft unumgänglich! Obwohl es sich bei einer Bandscheiben - OP um eine Operation im Bereich des Rückenmarkes handelt, treten Komplikationen nur sehr selten auf.
    Allerdings wurden früher Bandscheibenvorfälle in Deutschland leider unnötig oft operiert (v.a. wenn ein Schmerzsyndrom bei einem Menschen besteht, der gleichzeitig auch einen harmlosen Bandscheibenvorfall hat).
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    • Ursachen für Bandscheibenvorfälle:

        • Übergewicht: wer z. B. 100 kg statt 70 kg wiegt, schleppt dauernd eine unnötige 30 kg Last mit sich herum
        • Ungünstige körperliche Belastung: z. B. schweres Heben mit vorgebeugtem Oberkörper
        • seltener Bindegewebsschwäche
        • selten Fehlhaltungen

     

    • Konservative Therapie von akuten Rückenschmerzen:
      • Schmerzmittel, Injektionen 1 - 2 x / Tag
      • Bis zu drei Wochen Bettruhe, spezielle Stufenlagerung
      • Krankengymnastik, lokale Wärme

     

    Diese Information ist für Sie persönlich bestimmt. Änderungen durch den Fortschritt der Wissenschaft können sich ergeben.